Fahnenweihe 1959

Da mit der Wiedergründung des Kriegervereins deren Vereinsfahne nicht mehr zur Verfügung stand, ent­schloss man sich bei einer Mitgliederversammlung im März 1958, eine eigene Schützenfahne anzuschaffen. Da es an finanziellen Mitteln innerhalb des Vereins mangelte, verpflichteten sich· jeder der 34 Mitglieder, mindestens 25,- DM zu spenden. Kurz darauf wurde bei der Firma Fahnen-Koch· in Coburg· die Fahne in Auf­trag gegeben: der Preis betrug 1600,- DM.

Die Vorbereitungen für die Fahnenweihe mussten getroffen werden; viele Fragen gab es zu lösen: ein geeigneter Festplatz musste gefunden werden -nach wochenlangem Suchen schließlich stellte Norbert Benzinger seinen Garten zur Verfügung – Schützenanzüge sollten angeschafft werden – ein großes Opfer, denn ein Anzug kostete 200,- DM -· Ehrenjungfrauen und Schützenlieseln mussten gewonnen und wie die Chronik schreibt „unter einen Hut gebracht“ werden.

Die „Schützengesellschaft Anlautertal Altdorf“ hatte sich bereiterklärt, das Patenamt zu übernehmen.

38 Vereine hatten ihr Kommen angekündigt, die Fah­nenweihe sollte in würdigem Rahmen begangen wer­den.

Zum Fest der Fahnenweihe wurde den Pfahldorfern vom Gau Eichstätt auch das Gauschießen übertragen. 286 Schützen aus nah und fern eiferten um Sach- und Geldpreise.

Schließlich konnte am 30./31. Mai 1959 das Fest der Fahnenweihe begangen werden. Den kirchlichen Segen erhielt die Fahne von· Dr. Leidenmüller, einem Salesianerpater aus dem Rosental Eichstätt, der zusammen mit Ortspfarrer Alois Herrler den Festgottesdienst zelebrierte

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Die Motive der Fahne waren lange ein strittiges Thema:

die einen schlugen den Hl. Georg – den Patron der Schützen – vor. Andere wollten· den Kirchenpatron Johannes den Täufer auf der Fahne. Schließlich aber einigte man sich auf Hubertus, den Patron der Schützen und Jäger· mit dem Hirschen auf der einen Seite sowie eine Abbildung der Pfarrkirche auf der anderen Seite der Fahne.

Auf der Fahne steht „Sichres Auge, feste Hand und ein Herz fürs Vaterland“.

Doch welch ein Aufschrei, als ein Vertreter der Firma Koch stolz die Fahne präsentierte: das Kirchturmdach mit den herrlich bunten Ziegeln war nur einfarbig dargestellt.· Solch eine Fahne wollten die Pfahldorfer nicht haben. Erst nach längeren Gesprächen und gar Drohungen des Firmenvertreters akzeptierte der Verein die Fahne.