Politische und wirtschaftliche Entwicklung
Zur Zeit der Fürstbischöfe war Pfahldorf – wie die meisten kleinen Ortschaften – politisch stark eingeschränkt. Durch die Abhängigkeit vom jeweiligen Grundherren war die Eigenständigkeit des Einzelnen stark beschnitten. Noch 1802 werden für Pfahldorf folgende Grundherrschaften genannt:
Kastenamt Kipfenberg: 4 Höfe, 1 Halbhof, 20 Köblergüter, 3 Seldengüter, 11 Leerhäuser
Kastenamt Titting: 1 Anwesen
Domkapitel: 1Meierhof, 12 Köblergüter, 4 Seldengüter, 1 Leerhof
Willialdschorstift: 1 Hof
Stadtkammerer: 1 Hof
Spital Eichstätt: 1 Hof
Pfarrei Pfahldorf: 1 Hof
Beneficium S. Trinitatis, Eichstätt: 1 Seldengut
Juristisch gesehen gehörte Pfahldorf immer zum Pflegeamt Kipfenberg, welches das Hochgericht innehatte.
Nach der Auflösung des Fürstbistums Eichstätt zu Beginn des 19.Jahrhunderts gehörte Pfahldorf weiter zum Landgericht Kipfenberg, später Amtsgericht genannt, bis dieses 1949 aufgelöst wurde.1808 bildete Pfahldorf zusammen mit Hirnstetten einen sog. Steuerdistrikt, eine Art Verwaltungsgemeinschaft. 1818 wurde die „Realgemeinde“ wiederhergestellt.
1929 kam die Steuergemeinde Pfahldorf zum Finanzamt Eichstätt.
Bis zur Gebietsreform 1971 war Pfahldorf eine politisch eigenständige Gemeinde. Letzter Bürgermeister war Karl Schlamp. Im Zuge der Gebietsreform wurde Pfahldorf 1971 in die Großgemeinde Kipfenberg eingegliedert.
Die ersten Markträte Pfahldorfs waren Michael Regler und Xaver Eckstein. Von 1990 bis 1996 war für Pfahldorf Alois Gradl im Marktgemeinderat vertreten. Seit 1996 vertritt Marktrat Willi Krieglmeier die Interessen der Pfahldorfer in Kipfenberg.
1948 wurde unter Bürgermeister Schlamp das elektrische Licht installiert.
1952 wurde mit der Kanalisation begonnen; mit Notstandsarbeitern wurde eine der ersten Kanalisationen des Landkreises – mit einem Stundenlohn von 1,25 DM – durchgeführt.
Ein wichtiger Punkt für Pfahldorfs Entwicklung und damit verbunden die schnelle Anbindung an die Autobahn A9 war der Bau der Jurahochstraße Anfang der 70er Jahre unter Federführung des damaligen Landrats Konrad Regler.
Die Landwirtschaft – ehemals der überwiegende wirtschaftliche Zweig – befindet sich auch in Pfahldorf mehr und mehr auf dem Rückzug. Heute bewirtschaften noch 6 Landwirte im Vollerwerb ihre Betriebe ( vor 15 Jahren waren es noch 13 Betriebe ).
Von den im Ort ansässigen Handwerksbetrieben sind der Dachdeckerbetrieb Eckstein, die ehemalige Schmiede und jetzt Metallverarbeitungsbetrieb Netter und die Zimmerei Eckerle zu nennen.
Neben den zwei Gasthäusern im Ort ist das Schützenhaus der zentrale Treffpunkt für Jung und Alt.
Neben dem Schützenverein ist der Gartenbauverein im Ort engagiert und bestrebt in der Verschönerung des Ortsbildes. Gegründet wurde der „Obst- und Gartenbauverein Pfahldorf“ im Jahr 1962. Zur Zeit hat der Verein, dessen Vorsitzender Michael Bauer ist, 120 Mitglieder.
Der Krieger und Militärverein Pfahldorf wurde im Jahr 1923 gegründet. Die 38 Mitglieder werden zur Zeit unter dem Vorsitz von Michael Regler sen. geführt.
Seit Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Pfahldorf im Jahr 1889 (6.12.1889) waren die Gerätschaften in keinem eigenen Gebäude untergebracht. In der Anfangszeit wurde der alte Schulstadl zwischen dem jetzigen Schützenhaus und der Schule als Abstellplatz genutzt, später eine leerstehende Garage am Juraring und zuletzt das umgebaute Gefrierhaus am Isenbrunner Weg.
Da das ursprüngliche Vorhaben, zusammen mit dem Schützenverein ein Gemeinschaftsprojekt zu bauen, scheiterte, konnte die Feuerwehr im Frühjahr 1991 ihr Ziel vom eigenen Gebäude verwirklichen. Nach nur 7-monatiger Bauzeit konnte man unter Kommandant Johann Neubauer in das neue Feuerwehrhaus an der Alten Hauptstraße umziehen. Das Gebäude wurde (wie schon das Schützenhaus) größtenteils in Eigenleistung errichtet. Es verfügt über einen Schulungsraum, Küche, Duschen und WC’s sowie zwei große Stellflächen. 72 Männer sind zur Zeit in der Feuerwehr Pfahldorf aktiv. Seit 1998 ist Johann Krieglmeier Kommandant.
Anfang der 60er Jahre war auch die DJK Pfahldorf sehr aktiv, der Verein wurde jedoch aufgrund des Nachwuchsmangels aufgelöst, ebenso wie der Zigarrenclub, der bei seiner Auflösung dem Schützenverein uneigennützig sein Restguthaben von knapp 500 DM überließ.