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Vereinskrise 1955 – 1958
Unerwartet trat bald nach der offiziellen Anmeldung des Vereins eine schwere Krise ein: die Übungsabende wurden nur noch spärlich besucht, die Beteiligung an Schützenfesten sank: 1955 nahm der Verein an drei Festen teil, im Jahr darauf nur noch an einem Fest und 1957 besuchte man kein einziges Schützenfest. Die Vorstandschaft wollte den Verein sogar wieder abmelden, doch – Gott sei Dank – erkannte der damalige Gauschützenmeister Heinlein die Abmeldung nicht an, weil diese nicht fristgerecht erfolgte. Somit musste die Versicherungsprämie auch für das folgende Jahr bezahlt werden und damit bestand der Verein auch weiterhin.
Der Vorstandschaft war klar: der Verein hatte nur eine „Überlebenschance“, wenn neuer Schwung die Mitglieder anspornte. Also musste eine neue Vereinsfahne her.
Anmeldung des Vereins 1954
Da die Begeisterung im Verein nach wie vor sehr groß war, entschloss sich die Vorstandschaft 1954, den Verein beim Bayerischen Sportschützenbund anzumelden.
Gründung des Vereins 1952
Am 30. November 1952 kamen vierzehn Pfahldorfer Männer beim Reglerwirt zusammen, um einen Schützenverein zu gründen.
Als der damalige Student und spätere Landrat Konrad Regler nach den Zielen des Vereins fragte , antwortete ihm Karl Eckerle, einen „sangesfrohen Verein“ aufzubauen.
Als erster Schützenmeister wurde der Landwirt Max Schroll gewählt, nachdem Karl Eckerle den Verein als erster Vorstand bis zur offiziellen Anmeldung beim Bayerischen Sportschützenbund im Jahr 1954 geführt hatte. Stellvertreter des 1. Schützenmeisters wurde Ludwig Schlamp. Man einigte sich auf den Namen „Schützenverein Jurahöhe Pfahldorf“, doch wurde der Verein weder beim Schützenbund angemeldet noch in das Vereinsregister eingetragen.
Voller Begeisterung wurde bereits im Dezember ein Übungschießen abgehalten, unter denkbar einfachen Verhältnissen: Schützenbruder Josef Müllers aus Greding hatte 60 DM für das erste Gewehr vorgestreckt, beim Geyerwirt wurde der Gasthaussaal kurzerhand zu einem behelfsmäßigen Schießstand umfunktioniert. Bereits 20 Schützen nahmen an diesem Übungsschießen teil.
Noch im Gründungsjahr konnte der Verein neun Neuzugänge vermelden und bereits Anfang 1953 war der Verein auf 33 Mitglieder angewachsen.
Aus der Vereinschronik gehen folgende Mitglieder aus der Anfangszeit hervor:
Max Schroll Karl Fuchs
Michael Regler Alfons Fuchs
Georg Bauer Karl Amler
Ludwig Schlamp Josef Buchberger
Karl Hermann Willi Treffer
Willi Münchsmeier Josef Sonntag
Karl Münchsmeier Rupert Heiß
Rudolf Burkhardt Josef Müllers, Greding
Josef Gabler Josef Schneider
Johann Geyer Josef Bemsel
Ernst Schönhuber sen. Julius Bemsel
Pius Heiß Konrad Amler
Xaver Eckstein Ernst Schönhuber jun.
Johann Schermer Matthias Pfaller
Xaver Wolfsteiner Josef Eckstein
Josef Netter Adolf Mederer
Karl Eckerle
Im Dezember 1952 wurde eine Weihnachtsfeier mit Christbaumversteigerung durchgeführt, eine Theatergruppe spielte unter der Leitung von Max Schroll und Fritz Prokop ein bayerisches Theaterstück.
II. Aufschwung im Jahr 1953
Anfang 1953 stieg der erste Schützenball in der Vereinsgeschichte. Die Theatergruppe, die sich nach dem II. Weltkrieg gebildet hatte, trat nur für den Schützenverein auf; sogar bis nach Euerwang führten die Reisen der Theatergruppe.
Den Erlös der ersten Weihnachtsfeier in Höhe von 500,- DM stellten die Schützen für die Innenrenovierung der Pfarrkirche zur Verfügung.
Da man sich in der Folgezeit an verschiedenen Gründungsfesten in der Umgebung beteiligte, wurde bald der Ruf nach einer eigenen Vereinsfahne laut.
Doch woher das viele Geld nehmen?
Man hatte schon die Fahne des ehemaligen Kriegervereins im Auge, aber bei einer Versammlung zusammen mit den Kriegsteilnehmern der beiden Weltkriege konnte man sich nicht einigen; aus heutiger Sicht war dies vielleicht auch gut so, denn kurz darauf wurde der Kriegerverein neu gegründet.
Aus der Vereinschronik
Nach dem Ende des schrecklichen Krieges kehrte allmählich der bäuerliche Alltag ins Dorf zurück; dem Wunsch nach Geselligkeit und Kameradschaft folgte ab 1949 ein kleiner Kreis von Pfahldorfer Männern, die sich regelmäßig beim „Lenzerwirt“ trafen und sich über ihre Sorgen und Nöte des alltäglichen Lebens austauschten. Als erster sprach Maurermeister Karl Eckerle den Gedanken aus, einen Schützenverein zu gründen. Doch weil es einfach an Möglichkeiten und Geld fehlte, vergingen drei Jahre bis zur Verwirklichung dieser Idee.